Berufspraktikum am Sonnblick Observatorium

Das Sonnblick Observatorium bietet die besondere Möglichkeit auf 3.106 Höhenmeter im Rahmen eines Berufspraktikums in den täglichen Betrieb der österreichweit einzigartigen Forschungsstation einzutauchen. Es hat mich sehr geehrt, zu erfahren, dass ich ein 14-tägiges Praktikum am Sonnblick machen darf. Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich in meinen Erwartungen keineswegs enttäuscht wurde, ganz im Gegenteil.

Zuerst möchte ich mich aber kurz vorstellen: Mein Name ist Nina Maherndl, ich studiere momentan Physik an der Universität Wien im Masterstudium und habe dort auch mein Bachelorstudium (auch in Physik) abgeschlossen. Meine Spezialisierung liegt im Gebiet der Aerosolphysik, weswegen ich mich besonders für die Aerosolforschung am Sonnblick Observatorium interessiere.

Durch ein Praktikum am Sonnblick habe ich mir erhofft, meine bereits existierenden Kompetenzen auf dem Gebiet Aerosolphysik/Messtechnik zu erweitern, was mir auf jeden Fall gelungen ist. Ich konnte zum Beispiel bei der Kalibrierung eines optischen Aerosolpartikelzählers (OPC) helfen und Flussmessungen an diversen Kondensationspartikelzählern (CPCs) durchführen. Aber auch im Bereich meteorologischer Routineaufgaben konnte ich viel dazulernen. So wird zum Beispiel stündlich das aktuelle Wetter für den Flugverkehr weitergeben, was ich in der zweiten Woche meines Praktikums bereits selbstständig durchführen konnte. Ebenso zählte zu meinen täglichen bzw. wöchentlichen Aufgaben das Wechseln von Filtern verschiedener Messgeräte. Ich konnte auch bei der Kalibrierung des UV-Messgeräts „BENTHAM“ der BOKU über die Schulter schauen und beim Datenauslesen der Permafrost-Bohrlöcher mitkommen.


Die Arbeiten am Sonnblick Observatorium werden überwiegend von zwei Technikern betreut, mit denen ich mich sehr gut verstanden habe und die mir in den zwei Wochen viel gezeigt und gelernt haben. Regelmäßig kommt aber auch das Salzburger Sonnblick Team zum Observatorium um Arbeiten durchzuführen. Zum Schlafen hatte ich mein eigenes Zimmer und zum Kochen stand mir die bestens ausgestattete Küche im Gemeinschaftsraum des Observatoriums zur Verfügung.

Wettertechnisch habe ich beinahe alles erlebt, von wolkenlosem Himmel mit strahlendem Sonnenschein über Schnee, Hagel und Gewitter bis hin zu Regenbögen.


Nina Maherndl am Windturm des Sonnblick Observatorium.

Ich kann ein Berufspraktikum am Sonnblick Observatorium allen jungen Atmosphärenwissenschaftler*Innen oder anderwärtig im Bereich der Erdsystemwissenschaften interessierten nur herzlichst empfehlen, solange sie denn schwindelfrei sind.