Ich bin Julia Wenske, studiere derzeit im 2. Mastersemester Geowissenschaften an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und ich hatte die einmalige Gelegenheit für 2 Wochen ein Praktikum am Sonnblick Observatorium auf 3106 Metern Höhe zu absolvieren.
Im Zeitraum vom 26. Juli bis 9. August 2021 durfte ich einmal hinter die Kulissen blicken und den Technikern bei der Arbeit über die Schulter gucken. Ich habe den Tagesablauf der Wetter-/Klima- und Forschungsstation kennengelernt, mich über diverse Messmethoden weitergebildet und zum Beispiel beim Filterwechsel der Luftchemie- und Aerosolanlagen geholfen. Die Übermittlung der Flugwetterdaten und die meteorologische Synoptik waren zudem Bestandteil der täglichen Aufgaben. Erfreulicherweise war mir auch gestattet worden, mich mit dem „Hausgeologen“ Dr. G. Furtmüller an der Nordwand abzuseilen, um das Fundament des Observatoriums aus ingenieurgeologischer Sicht zu beurteilen und auf witterungsbedingte Erosionserscheinungen zu überprüfen. Dieser nicht alltägliche Ausflug im Klettergurt wird mir mit Sicherheit noch sehr lang in Erinnerung bleiben.
Julia Wenske und Dr. G. Furtmüller in der Nordwand. Aufnahme H.Scheer@ZAMG-SBO
Während der 14-Tage habe ich schließlich auch ein eigenes wissenschaftliches Projekt durchführen können. Für hydrogeologische Untersuchungen habe ich mithilfe eines Regensammlers Niederschlagsereignisse beprobt. Durch die Bestimmung der isotopischen Zusammensetzung des Sauerstoffs und des Wasserstoffs sowie mittels datenbasierter Modellierung, lassen sich später Aussagen über die Prozesse und die Herkunft der in den Luftmassen enthaltenen Feuchtigkeit machen.
In den freien Stunden habe ich die geniale Aussicht genossen (zumindest wenn es der Nebel zugelassen hat), Berggipfel bestimmt oder auch mal einen Spaziergang im hochalpinen Gelände unternommen. Ansonsten sollte man jederzeit eine Kamera bereithalten, denn die Sonnenaufgänge, Wetterwechsel oder auch die Wolkenbildung lassen sich hier am Alpenhauptkamm fantastisch beobachten.
Ich bin sehr froh und dankbar, dass mir das Praktikum trotz aktueller Umstände ermöglicht wurde und ich möchte mich an dieser Stelle recht herzlich bei den Technikern Herbert und Hermann sowie der Leiterin Dr. E. Ludewig bedanken, die mir viele Dinge in der kurzen Zeit gezeigt und beigebracht haben, immer ein offenes Ohr für Fragen hatten und mich insgesamt rundum bestens versorgt haben.