Massenverluste der Gletscher am Sonnblick

Die Massenverluste der Gletscher am Sonnblick im Jahr 2022 waren extrem und in der jüngeren Messgeschichte beispiellos.
Sie übertreffen bei weitem auch den bisherigen Jahrhundertsommer 2003.
Auf den Sonnblickgletschern lag schon am Ende des Winter um 20-30% weniger Schnee als im Schnitt, zudem war in der Schneedecke eine mächtige, dunklere Schneeschicht eingelagert, die durch die Deposition von Saharasand im März entstanden ist. Diese Vorbedingungen und ein extrem warmes Frühjahr führte somit zu einer besonders frühen Ausaperung  der Gletscher.
Das mittlerweile schon gewohnt hohe Temperaturniveau im Sommer verhinderte Schneefall auf den Gletschern bis Mitte September. Dies alles führte zu einer extrem langen Ablationsperiode, die die wirklich außergewöhnlichen Abschmelzraten erst ermöglicht hat. An den Eisstangen auf den Sonnblickgletschern wurde heuer im Mittel ein Eisdickenverlust von  über 3 Metern gemessen. Das ist in etwa dreimal so viel wie im langjährigen Mittel. Diese außergewöhnlichen Werte, gewonnen durch Punktmessungen an einzelnen Stangen an der Eisoberfläche wurden Mitte September durch eine unabhängige Messung der Eisdickenänderung der gesamten Gletscher mittels Drohnen bestätigt. Die Sonnblickgletscher haben somit binnen eines Jahres mit mehr als 3 Meter Eisdickenverlust mehr als 10% ihrer verbliebenen Gesamtmasse verloren.
Quelle ZAMG Text und Grafik: M.Greilinger; B.Hynek

 

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