Das Sonnblick Observatorium (SBO) ist in EU-Projekten aktiv, die den Zugang zu unserer Forschungsstation für WissenschaftlerInnen fördern, sogenannte TNA-Programme (Trans National Access Program). Durch dies TNA-Programmen finden nun wieder vermehrt Messkampagnen am SBO statt.
Danke strengen COVID-Auflagen konnte im Zeitraum vom 26. Juni bis 06. August 2021 das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) das Sonnblick Observatorium (SBO) für eine neue Messkampagne nutzen.
Die KIT-Messkampagne ist Teil des ACTRIS-IMP Projekts (https://www.actris.eu/), das von der Europäischen Kommission im Rahmen des Rahmenprogramms Horizont 2020 - Forschung und Innovation, H2020-INFRADEV-2019-2, Grant Agreement Nummer: 871115, unterstützt wird.
Das TNA Projekt läuft unter dem Titel "Cloud in situ measurements of atmospheric ice nucleating particles (INPs) at SBO", übersetzt: „Wolken insitu Messungen atmosphärischer Eiskeimpartikel (INPs) am Sonnblick Observatorium“.
Ziel ist es den Einfluss von INPs auf die Wolkenbildung und den Strahlungshaushalt der Erde zu untersuchen. Vor allem in Mischwolkenphasen gelöst, können die Partikel Niederschlag begünstigen. Im Rahmen der Kampagne wurde ein neues Instrument am Sonnblick Observatorium installiert, die „PINE - Portable Ice Nucleation Experiment“. Die PINE wurde an die Aerosolansaugung angeschlossen und kann die angesaugte Luft auf bis zu -60°C herunterkühlen. Dieses Verfahren erlaubt eine zeitlich hochaufgelöste Analyse der INP-Konzentrationen. Zusätzlich wurden INPs auf Filtern gesammelt, die später im Labor am KIT untersucht werden. Der Standort des Sonnblick Observatoriums bietet für solche Untersuchungen hervorragende Gegebenheiten – emissionsfrei, am Alpenhautpkamm, in der freien Troposphäre, unter ständiger Beobachtung.
Auch wenn das Team, heute am 06.08.2021, nach knapp zwei Wochen wieder abreiste, so bleibt die PINE zur Fortführung der Messungen noch einige Monate am Sonnblick Observatorium.
Das neue Messinstrument am Sonnblick Observatorium - die "PINE -Portable Ice Nucleation Experiment", die am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) entwickelt wurde.