Durch die geringen Niederschlagsmengen in der Wintersaison 2021/2022 gab es am Sonnblick deutlich weniger Schnee.
Im Sommer des Vorjahres blieb noch genügend Schnee liegen, sodass die Wintersaison mit einer ausreichenden Altschneedecke beginnen konnte. Ab Jänner nahm die Schneehöhe nur noch langsam zu. Das führte in weiterer Folge dazu, dass es am Sonnblick jene Wintersaison war, die den geringsten Schneezuwachs seit Aufzeichnungsbeginn zu verzeichnen hatte.
Den größten Beitrag zu diesem Negativergebnis lieferte der deutlich zu warme und niederschlagsarme März, der mit nur 7 cm Neuschneezuwachs einen neuen Negativrekord aufstellte. Im April fiel wieder überdurchschnittlich viel Neuschnee.
Doch durch den außergewöhnlich warmen Mai, der mit einer Monatsmitteltemperatur von 0 °C der wärmste seit dem Bestehen des Observatoriums war, setzte die Schneeschmelze deutlich früher ein.
Das mittlere Schneehöhenmaximum von 460 cm (Mittel 1991-2020), dass typischerweise Ende Mai zu beobachten ist, wurde deutlich verfehlt. Die maximale Schneehöhe erreichte in diesem Winter nur 290 cm und trat schon am ersten des Monats auf.
So schneearm war es zuletzt Ende des Winters im Jahr 2012, als im Mai die maximale Schneehöhe nur 261 cm betrug.
Text: A.Orlik, M.Greilinger
Diagramm: H.Scheer