Ereignisreiche Messungen am Sonnblick Observatorium

Wie sensibel die Messgeräte am Sonnblick Observatorium sind, zeigen die Ereignisse des 26. September 2021. In den frühen Nacht- und Morgenstunden konnte eine erhöhte Staubmassenkonzentration festgestellt werden. Nach Verifikation der Daten (Trajektorien, negativer Exponent der Single Scattering Albedo) handelt es sich bei diesem Ereignis um Saharastaub. Dieser ist sehr deutlich in der Grafik (Staubmassenkonzentration, TSP Mass) erkennbar.

Am Nachmittag konnte der Vulkanausbruch des Cumbre Vieja, einer knapp 2000 Meter hohen und 14 km langen Vulkankette, auf der Kanaren Insel La Palma in der Staubmassen- sowie Schwefeldioxidkonzentration gemessen werden. Auf der grafischen Abbildung ist der Anstieg deutlich zu sehen. Als Maximalwert wurden 7.3667 ppb gemessen, was umgerechnet 19,3 µg/m³ entspricht (SO2:  1 ppb = 2,62 µg/m³). Dieser Wert ist gesundheitlich jedoch unbedenklich und liegt weit unter der Alarmgrenze. Die Daten zu diesem Ereignis können über unser Datenportal unter https://data.sonnblick.net/dataset/abb980f4 abgerufen werden.

 

 

In der Grafik unterhalb ist das QRS Feld für den 26. September abgebildet (Quell-Rezeptor-Sensitivität bzw. Englisch: Source Receptor Sensitivity, SRS). Für solche Fragestellung wird das Modell im sogenannten Rückwärtsmodus verwendet. Sprich, die Ausbreitungsrechnung erfolgt nicht von einer bekannten Quelle weg, sondern von einer definierten Messstation. Die meteorologischen Eingangsdaten gehen hier in umgekehrter zeitlicher Reihenfolge in das Modell ein. Die Ausbreitung der Dispersionswolke zeigt dann an, welche Gebiete (und die darin befindlichen Quellen) zu welchen Zeitpunkten einen Beitrag zu Immissionskonzentrationen an der betreffenden Station geliefert haben könnten.